Unternehmer aufgepasst: Finger weg von Podcasts!

Stefan TeschBlog, Corporate Podcasting

Macht ja keinen eigenen Podcast! Lasst euch so etwas nicht aufschwatzen. Ein Corporate Podcast (Unternehmenspodcast) ist teuer, geht direkt ins Ohr der Kunden und lässt euch als Experten dastehen.

Ich möchte nun mit euch Klartext reden. Bereit?

Mit einem Podcast kommt eure Firma viel zu authentisch und nahbar rüber. Denn Sprache ist ein intimes Medium, erreicht Hörer auf einer ganz persönlichen Ebene und ohne Ablenkung. Unter uns gesagt: Es ist doch viel sinnvoller, in einen Tiktok-Kanal zu investieren, damit die Leute möglichst flott durch eure Stories wischen. Minutenlange Hörspiele sind doch sowas von „Boomer“.

Und überhaupt sind ja Podcasts nur ein kurzer Hype. Schlappe zehn Jahre gibt es diese Mediengattung erst und nur ein Drittel der Bevölkerung hört regelmäßig Podcasts (sagt der Reuters Digital News Report Österreich). Klassischer Fall von Blase, die bald platzen wird. Schließlich muss man nicht jedem Trend hinterherlaufen.

Zu viel Blabla bei B2B & B2C

Wenn ihr in eurem Business B2B arbeitet: Mit einem Podcast könnt ihr in eurer Branche g’scheit daherreden und den Ton angeben. Aber wer will sich schon als Experte positionieren? Die Konkurrenz könnte sich doch fürchten.

Wenn ihr B2C tätig seid: Mit einem allzu interessanten Überthema kommen fremde Leute mit eurer Marke in Kontakt. Aber wer braucht schon Hörer? Ihr wollt doch zahlende Kunden! Und bestehende Kunden sollen ja auch nicht die Zeit mit Podcasthören verbringen, sondern schleunigst wieder in euer Geschäft marschieren und Geld da lassen.

Unsinn des Jahres: Podcasts für die interne Kommunikation

Und dann gibt’s noch die, die euch einen Podcast zur internen Kommunikation verchecken wollen: Finger weg! Denn interne Podcasts werden von Mitarbeitern viel zu viel gehört. Sind wir ehrlich: Interne News sind vergeudete Zeit. Eure Mitarbeiter sollen doch etwas für ihr Geld tun, und keine Zeit mit Podcasthören verschwenden.

Sauteurer Spaß

Und dann wäre da noch der Preis: Podcasts sind extrem teuer. Mit zirka 1.000 bis 2.000 Euro pro Folge ein regelrechter Wucher dafür, dass die Folgen ewig in der Mediathek bleiben und euer Archiv immer wieder (nach)gehört wird.

Jetzt kommt der Hammer

Hut ab vor allen, die bis hier her gelesen haben. Wer jetzt noch immer einen Podcast haben möchte, der ist ein echter Dickschädel. Für solche Unbelehrbaren habe ich ein unmoralisches Angebot. Ich mache euch so einen Podcast! Aber beschwert euch bitte nicht hinterher, ich hätte euch nicht gewarnt (mehr dazu im Beitrag Über die Nachteile von Podcasts).

Dieser Beitrag enthält Spuren von Ironie.
Titelfoto: Marcel Eberle/Unsplash